Irina Korschunow, geboren am 31. 12. 1925 als Kind einer deutschen Mutter und eines russischen Vaters in Stendal. Nach dem Schulbesuch und verschiedenen Tätigkeiten in Landwirtschaft, Büro und Fabrik studierte sie Germanistik, Anglistik und Soziologie in Göttingen und München. Danach wollte sie zunächst Journalistin werden, entdeckte aber bald ihre literarischen Ambitionen. Seit den 1950er Jahren schrieb sie Kinder- und Jugendbücher mit vielfältigen Themen; sie galt lange als eine der vielseitigsten und aktivsten Autorinnen. Neben Glossen und Kritiken im Feuilleton schrieb sie auch zahlreiche Drehbücher für erfolgreiche Fernsehspiele. Seit 1981 konzentrierte sie ihre Arbeit auf Familienromane. Ab 1975 Mitglied im Verwaltungsrat der VG-Wort und Mitglied des PEN. Korschunow lebte als freie Schriftstellerin in München, wo sie am 31. 12. 2013 verstarb.
* 31. Dezember 1925
† 31. Dezember 2013
von Ralf Caspary und Ingrid Laurien
Essay
Irina Korschunow ging es beim Schreiben vorrangig um die Abgestimmtheit von Literatur auf die kindliche Erfahrungswelt und Psyche: „Warum ich für Kinder schreibe? Weil ich Kinder gern mag, weil es mir Spaß macht, mit ihnen zusammen zu sein, (…), und ihnen Geschichten zu erzählen, in denen sie vielleicht ein bißchen von sich und ihrer Welt wiederfinden.“ Diese Absicht bedingt zunächst in allen Kinderbüchern einen linearen, einsträngigen Erzählverlauf mit einer überschaubaren Gliederung ...